✩ 18 ✩ TKI-Tiroler Kulturinitiativen

Liebes TKI-Team, erzählt uns über eure Organisation und eure Arbeit!

Die TKI – Tiroler Kulturinitiativen ist die Interessengemeinschaft der freien Kulturinitiativen in Tirol. Und wir sind viele! Derzeit zählen wir 149 Kulturinitiativen – Vereine, Künstler*innenkollektive, Arbeitsgemeinschaften – aus ganz Tirol und aus allen künstlerischen Genres zu unseren Mitgliedern.

Gemeinsam mit den Mitgliedern setzen wir uns für die kontinuierliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen im Kunst- und Kulturbereich ein. Das heißt, wir machen kulturpolitische Arbeit (Lobbying, Öffentlichkeitsarbeit) auf Landes- und Gemeindeebene und mit unseren Schwesterorganisationen in den Bundesländern und der IG Kultur Österreich auch auf Bundesebene.

Darüber hinaus ist die TKI Beratungs- und Servicestelle für alle Fragen der praktischen Kulturarbeit – von Abzugsteuer bis Zentrales Vereinsregister. Wir beraten persönlich, kooperieren mit Rechts- und Steuerexpert*innen oder informieren über unsere Website. (Klickt euch durch!) „Kulturarbeit praktisch“ heißt übrigens auch unsere Webinar-Reihe. Dann macht die TKI noch einige Projekte – am bekanntesten ist wahrscheinlich TKI open, eine Projektförderschiene, die wir jährlich in Zusammenarbeit mit dem Land Tirol ausschreiben.

Wie ist es euch im TKI-Büro während des Jahres 2020 ergangen?

2020 hätten wir uns gewünscht, auch einmal Zeit zum Brotbacken zu haben… Für uns war das ganze Jahr geprägt von sehr viel Mehrarbeit, weil der Kunst- und Kultursektor von der Krise so stark betroffen war und ist, wie kaum eine andere Branche. Für Künstler*innen und Kulturinitiativen haben sich auf vielen Ebenen neue Herausforderungen gestellt und die Bedingungen, unter denen Kulturarbeit (nicht) stattfinden konnte, waren ziemlich unübersichtlich. Zum Beispiel: Kann ich meine Veranstaltung wie geplant durchführen? Welche Regeln gelten heute? Welche kommende Woche? Wie bezahle ich als Künstlerin die Miete, wenn plötzlich alle Einkünfte wegbrechen? Wie bewältige ich im Kulturverein den Mehraufwand, obwohl alle Mitarbeiter*innen aus finanziellen Gründen in Kurzarbeit sind? Gibt es finanzielle Unterstützung für mich oder meinen Kulturbetrieb und wenn ja, welche?

Sehr zu schaffen macht uns und allen im Kulturbereich die fehlende Planungssicherheit. Kulturprojekte haben eine lange Vorlaufzeit, je internationaler und größer desto länger. Die behördlichen Verordnungen und Einschränkungen haben sich (gefühlt) im Wochentakt verändert und kamen immer sehr kurzfristig, ohne die Arbeitsrealität im Kulturbereich zu berücksichtigen. Für das gesamte Feld bedeutet die Coronakrise einen unglaublichen Kraftakt mit einem enormen Mehraufwand für Verschiebungen, Absagen, Adaptionen, Streaming, Neuaufnahmen und dann doch wieder Absagen. Daran hängen Existenzen, die schon vor der Krise prekär waren.

Uns hilft dann manchmal Galgenhumor, z.B. wenn wir uns durch den Paragraphendschungel von COVID-19-Verordnungen kämpfen, die so schöne Namen tragen können wie „KuKuSpoSiG“ (Kunst-, Kultur- und Sportsicherungsgesetz).

Was ermutigt euch in Zeiten der Krise, trotzdem dran zu bleiben und eure Energie weiterhin in die Kulturarbeit zu stecken?

Wie durch ein Brennglas hat die Coronakrise die schon lange bestehenden Probleme und Schwachstellen im Kunst- und Kulturbereich sichtbar gemacht. Die Krise könnte gleichzeitig Chance sein, diese Probleme jetzt ernsthaft anzugehen und zu lösen. Corona macht außerdem für alle spürbar, wie sich ein Leben ohne Kunst und Kulturveranstaltungen anfühlen würde. Vielleicht führt das zu mehr Bewusstsein und Wertschätzung für Kunst und Kulturarbeit. Für uns als TKI war zu sehen, dass wir Einfluss nehmen können, und wie wichtig gerade in diesen Zeiten die Arbeit von Interessenvertretungen ist. Das bestärkt uns natürlich in unserer Arbeit.

An welchen Themen wird die TKI im Jahr 2021 arbeiten?

Wir rechnen damit, dass auch 2021 noch sehr von COVID-19 geprägt sein wird. Dahingehend möchten wir die Kulturinitiativen bestmöglich unterstützen. Aber es gibt auch ein Leben neben Corona: Wir wollen jedenfalls unsere Webinar-Reihe „Kulturarbeit praktisch“ weiterführen, die den Fokus auf unterschiedliche Aspekte der täglichen Kulturarbeit richtet. Es gibt spannende Projekte bei TKI open 21, die im nächsten Jahr stattfinden werden. Als Teil der Arge Klimakultur arbeiten wir am nächsten Forum Klimakultur im kommenden Frühjahr. Auch kulturpolitisch steht einiges auf der Agenda – zum Beispiel der Kulturstrategie-Prozess in Innsbruck oder die Fortsetzung der Fair-Pay-Kampagne. Die Themen gehen uns nicht aus.

Hier geht’s zu den TKI open 21 – Projekten

Sujet: Curdin Tones & SOMALGORS74

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