Was für ein Abend: Am Samstag, 11. Jänner, feierten wir das Erscheinen unseres komPOST-Magazins 2024 im openspace.innsbruck. Zahlreiche Künstler:innen stellten im Rahmen der Feier ihre Werke aus, die zum Betrachten, Zuhören, Zuschauen, Durchblättern, Reflektieren und Diskutieren einluden. Eine tiefschürfende Lyrik-Lesung und zwei Musiker:innen an den Turntables sorgten für wohlig einmummelnde atmosphärische Klänge, während die klirrende Kälte draußen Eisblumen an die Fenster malte. Ein großes Dankeschön an alle, die am Magazin mitgewirkt haben – und alle, die am Samstag mit uns gefeiert haben.
Himmelblau, azurblau oder doch kobaltblau? Wie auch immer die genaue Farbbezeichnung lauten mag: Es sind jedenfalls satte Farben, in denen das neue komPOST-Magazin 2024 erstrahlt – und so am Samstag passend zum Anlass zum Blickfang im Regal beim Eingang zum openspace.innsbruck wurde. An den Wänden links und rechts umrahmt von den Beiträgen einiger der Künstler:innen, die mit ihren Einsendungen zum Open Call „komPOST“ des vergangenen Jahres Teil des Magazins wurden – darunter Prints von Gemälden und Fotografien sowie Plastiken und eine filmische Projektion in Dauerschleife. Die Ausstellungen erzeugten sowohl für sich selbst eigene Welten zum Sich-Hingeben und Eintauchen als auch in der Gesamtschau einen immersiven Kunst-Raum, der während der Lesung zu neuen Gedanken anregte und durch die wechselnden Beleuchtungen während der musikalischen Einlagen in immer neues Licht getaucht wurden. So wurde die Releasefeier zum multimedialen und interdisziplinären Erlebnis.
Multimediale Ausstellungen von Fotografien bis Audio-Lesungen
Dass dies überhaupt möglich ist, verdanken wir den Künstler:innen, die uns ihre Werke im vergangenen Jahr ans komPOST-Fach übermittelt haben. Es war uns eine große Freude, monatlich durch die zahlreichen Einsendungen zu stöbern, mögliche Kombinationen zu erforschen und zu diskutieren, um unserem Anspruch des KOMPOSTIERENS gerecht zu werden, damit ein fruchtbarer Nährboden entstehen kann für Diskurs, Transformation, Synthesen, neue Beobachtungen, überraschende Verbindungen oder einfach nur um seiner selbst Willen.
Ein großer Dank gilt den Einsender:innen, die ihre Werke zur Ausstellung im Rahmen der Releasefeier zur Verfügung gestellt haben:
- Ina-Maria Saxl: mit ihrem Acrylgemälde NOSE (2024)
- Dunja Milena Ostic: mit ihrem Acrylgemälde depersonalization (2023)
- NILE FLUX: mit Werken von Moustafa Ahmed, Nourhanne Ibrahim, Sherief Saed, Asmaa Gamal, Hashim Nasr
- Meryem Freitas do Nascimento: mit einer Audiovorlesung von Eisen schmecken (2024)
- blumenleere: mit Audiovorlesungen von aus den dumpfen delirien knallharter neonsuempfe (2023) und cultivatin‘ resignation (2023)
- Judith Exenberger: mit der Plastik einer Maske und einer Abbildung Befreiungsaktion Maske (2023) sowie einem Bildband mit weiteren Werken aus der Reihe „Artefakte“ (2018–2023)
- Matthias Krinzinger: mit der Bildreihe Vielen Dank für die Blumen (2015–2023)
- Danylo Kovach: mit seinem filmischen Beitrag The Visible and the Invisible (2024)
Diese bzw. weitere Werke der Künstler:innen finden sich selbstverständlich in Druckform auch im komPOST-Magazin – wiederum in anderen Kombinationen, wodurch immer wieder neue Erfahrungsräume durch die unterschiedlichen Veröffentlichungsmedien entstehen: Im Onlineblog nacheinander, im Magazin nebeneinander und überlappend und in der Ausstellung im Rahmen der Release wieder neu kombiniert, miteinander und dreidimensional. Verschiedene Medien greifen ineinander und lassen etwas Neues entstehen – das ist auch ganz allgemein der Anspruch unseres Kuratierens dieser vielen famosen Einsendungen: sie gegenüberzustellen, zu verknüpfen, zu kontrastieren und so neue Herangehensweise und Spielräume zu eröffnen.
Hervorzuheben sei an dieser Stelle noch das Coverfoto, das aus der Reihe A Leap into a Dream, part IV (2022) von Hashim Nasr stammt und für das luftige Erscheinungsbild des komPOST-Magazins sorgt.
Zum Nachhören:
Träumerische Lyrik und Tanzlaune
Nach einem gemeinsamen Streifzug durch die ausgestellten Werke zog Sofie Morin im Rahmen einer Lesung mit ihrer dichten, komplexen und tiefgründigen und – wie sie sie selbst beschreibt – phytopoetischen Lyrik das Publikum in den Bann. Im Anschluss verwob Anđelina Mićić als Zhe Pechorin das Publikum in atmosphärischen Klangteppichen, bevor Maya Auer als DJ Shyborg mit kontrastreichen und dynamischen Grime-Beats und Club-Sounds ausnahmslos alle Gäste in einen zweistündigen Tanzmodus versetzte. Danach ging es, durchgeschwitzt, wieder raus in die Kälte, mit vollen Herzen von den vielschichtigen Eindrücken des Abends, der in uns noch lange nachhallen wird.
Die gesamte Session von Zhe Pechorin kann hier nachgehört werden:
Livestream Auftritt Zhe Pechorin | komplex Release 11.01.25
Unser Dank gilt Charly Walter von openspace.innsbruck, die uns die Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt haben und Isabel Inhoven für die Gestaltung des Magazins. Vielen Dank auch an die zahlreichen Tiroler Kulturinstitutionen, die uns mit ihren Inseraten beim Druck des Magazins unterstützt haben, sowie Makava für das Getränkesponsoring.













Fotos: komplex – Kulturmagazin Innsbruck
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| Julia Zachenhofer
