✩ 6 ✩ Büro für Gegenwartskunst

Barbara Unterthurner und Christa Pertl haben dieses Jahr eine neue Online-Plattform gegründet: Das BÜRO FÜR GEGENWARTSKUNST. Damit wollen sie das Sichtbarmachen von zeitgenössischer Kunst und deren Vermittlung revolutionieren: „Wir schaffen unsere eigenen, neuen Zugänge zu Gegenwartskunst und teilen sie mit Interessierten“.

Grafik: Jasmin Sermonet

Das BÜRO FÜR GEGENWARTSKUNST war unabhängig von COVID-19 bereits als Online-Plattform konzipiert. Hat die Krise dennoch euren Projektstart beeinflusst?

Corona hat unser Vorhaben, das kurz vor dem ersten Lockdown startete, auf thematischer Ebene beeinflusst. Da wir aktuelle Entwicklungen in der Kunstszene beobachten und kommentieren, gab es keinen Weg, der an diesem Virus vorbeiführte. Wo Corona uns massiv getroffen hat: Mit der Einschränkung der Reisefreiheit. Wo Corona uns Neues gelehrt hat: Mit der Einsicht, Transalpin funktioniert (auch) über digitale Kanäle.

Aber nicht nur: Wir haben 2020 vor allem den persönlichen physischen Austausch mit Gesprächspartner*innen und vor allem das physische Begegnen mit der Kunst schmerzlich vermisst. Das wird sich 2021 hoffentlich so bald wie möglich ändern.

Warum ist euer Projekt gerade in Zeiten wie diesen wertvoll für die Kunst- und Kulturszene?

Dieser substantielle Austausch mit Kunst und (Kunst-)Menschen fiel weg, darüber hat uns das Sprechen über Kunst aber weggetröstet. Gerade in einer Zeit, in der Museen verbarrikadiert und Kulturschaffende im Hausarrest festsaßen, wollten wir unsere Begeisterung für die Kunst mit unserer Leserschaft teilen und damit auch ein Zeichen setzen, dass es funktioniert, die Stimmung oben zu halten. Die Krise hat außerdem neue Themengebiete hervorgebracht, die wir genauso wie die Szene vorher nicht auf ihrer Agenda hatten. Für das BÜRO FÜR GEGENWARTSKUNST gab es also immer eine gewisse Dringlichkeit, gerade jetzt wie ursprünglich geplant zu starten.

Welche Ideen schwirren euch für 2021 im Kopf herum?

Uns schwirren tatsächlich tausende Ideen in drei Köpfen herum. Unser Projekt ist äußerst flexibel und wir werfen unsere Pläne immer wieder mal um, um stets am meisten Gegenwart herauszuholen. Auch wenn der Content zeitgenössisch und manchmal unkonventionell ist, wollen wir die Qualität auf höchstem Niveau halten. Darunter machen wir es nicht.

Wir sind uns einig, dass wir tiefer und eben zeitgenössischer in Themenfelder eintauchen möchten. Deshalb planen wir auch in kleinen und realistischen Schritten: 2021 soll das BÜRO FÜR GEGENWARTSKUNST neben der Entwicklung neuer Formate (Whaaaat? Braucht die Welt noch einen Podcast?) aber auf jeden Fall die Grenze zum Analogen durchbrechen. Heißt für uns: Man soll dem Büro auch in real begegnen können – in Form von Diskussionsrunden oder gemeinsamen Kunstbegegnungen. Und natürlich bleiben wir 2021 wir: transalpin, unruhig und anders. 

Zum BÜRO FÜR GEGENWARTSKUNST

Das BÜRO auf Facebook
Das BÜRO auf Instagram

Hinterlasse einen Kommentar