Die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik finden heuer zum 43. Mal statt und haben einige Jubiläen zu feiern. Gestartet wurde am 16. Juli mit dem Konzert von dem Ensemble La Vaghezza, die mit ihrem Programm „Auf Galileos Spuren“ im Spanischen Saal von Schloss Ambras aufspielten. Weiter geht es dann vom 23. Juli bis zum 27. August, wo die Stadt Innsbruck im Barock- und Renaissanceglanz erstrahlt und alle Interessierten zum Zuhören einlädt.

Schloss Ambras Innsbruck | Foto: C.Gaio
Ein großer Teil dieser Festwochen sind die wiederentdeckten Opern. Die Barockoper „Merope“ von Riccardo Broschi, komponiert für seinen Bruder, dem berühmten Kastraten Farinelli, wird den Auftakt der Opernaufführungen machen. Der Festwochen-Intendant Alessandro De Marchi dirigiert in „Merope“ erstmals das Innsbrucker Festwochenorchester. Dabei steht nicht nur die Musik, sondern auch der Tanz im Vordergrund. Bei dieser Inszenierung wählte der Intendant die Tanzmusik des französischen Komponisten und Tänzers Jean-Marie Leclair für die Tanzszenen in den jeweiligen Akten aus, da zur Zeit der Uraufführung in Turin der französische Tanzstil bevorzugt wurde. Die Regie führt Sigrid T’Hooft, eine Spezialistin für Barockopern-Inszenierungen.
Zum 350. Todestag des Innsbrucker Hofmusikers Pietro Antonio Cesti, der zahlreiche Opern am Innsbrucker Hof verfasste, wird die Oper „La Dori“ erstmals wieder in Innsbruck aufgeführt die Tragikomödie wird von Ottavio Dantone, Spezialist für barocke und klassische Oper, inszeniert. Das Ensemble besteht aus erfolgreichen Teilnehmer*innen des Cesti-Wettbewerbs, welcher sich dieses Jahr zum zehnten Mal jährt. Der von Alessandro De Marchi eingeführte Gesangswettbewerb wurde für junge Sänger*innen im Genre der Barockoper konzipiert.
Als dritte Oper wird im Rahmen von Barockoper: Jung 2019 Georg Friedrich Händels „Ottone, Rè di Germania“ im Innenhof der Theologischen Fakultät aufgeführt.
Zum Gedenken des 500. Todestages von Kaiser Maximilian I. wird Musik von Habsburger Hofmusikern, wie Heinrich Isaac und Paul Hofhaimer gespielt. Weltliche und geistliche Konzerterlebnisse gibt es unter anderem im Dom zu St. Jakob zu hören. Weitere Konzerte werden auf Schloss Ambras, in der Hofkirche und in den Stiftskirchen von Stams und Wilten gegeben. Auch der Riesensaal in der Hofburg, der Große Saal im Haus der Musik und der Hofgarten Pavillon werden im Rahmen der Festwochen bespielt.
Weitere Highlights sind das Promenadenkonzert am 28. Juli im Innenhof der Hofburg, der Flamenco-Schwerpunkt im Zuge des „Open Mind“ im Landestheater und die Überraschungskonzerte – Ort und Datum sind bereits bekannt, die Künstler*innen und das Programm werden aber bis zum jeweiligen Konzertbeginn geheim gehalten.
Außerdem wird es einige „Concerto Mobile“ geben. Wie der Name schon sagt, bewegte Konzerte, bei denen Musiker mit Instrumenten und Musik aus der Renaissance und dem Barock durch die Innenstadt und auf verschiedenen Plätzen spielen.
Kleinere Programmpunkte sind Kinderworkshops zu Geigenbau und Gesang und ein Kolloquium in Zusammenarbeit mit dem Institut der Musikwissenschaft der Universität Innsbruck und dem Thema „Das Erbe der Kastraten“. Ein weiteres Highlight ist das Renaissancefest auf Schloss Ambras am 15. August. Das gesamte Programm und weiter Informationen lassen sich auf der Homepage der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik finden (https://www.altemusik.at/de/programm).
Im Zuge dieses Beitrages, habe ich mit Ana C. gesprochen und ihr ein paar Fragen zu ihrer Tätigkeit bei den Festwochen gestellt. Ana ist Praktikantin im Bereich Marketing und Kommunikation.
komplex: Wie bist du zu den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik gekommen?
Ana C.: Ich bin im Internet auf die Job-Ausschreibung gestoßen und habe mich spontan darauf beworben. Es klang sehr spannend, einmal als Mitarbeiterin hinter die Kulissen eines renommierten und internationalen Musikfestivals zu schauen.
Was sind deine Aufgaben bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik?
Ich arbeite als Assistentin für Presse und Kommunikation bei den Festwochen. Zu meinen Aufgaben gehört unter anderem die Unterstützung bei der Betreuung der Webseite, der Social-Media-Kanäle und beim Erstellen des Newsletters. Bei den Veranstaltungen nehme ich oft den Fotoapparat in die Hand oder arbeite an der Pressekasse mit.
Welcher Bereich interessiert dich am meisten?
Ich finde es interessant, alle Aspekte, die für den erfolgreichen Ablauf der Konzert- und Opernveranstaltungen wichtig sind, kennenzulernen – von der Vorbereitung Wochen vorher bis zum Abend der Veranstaltung selber. Dazu gehören etwa die Koordination durch das künstlerische Betriebsbüro, die Künstlerbetreuung, das Marketing und eben der Bereich, in dem meine Aufgaben liegen, die Presse und Kommunikation. Besonders spannend finde ich dabei den Kontakt mit den Künstlern, die man so auch einmal abseits der Bühne erleben kann.
Welche Veranstaltungen würdest du dem Publikum besonders empfehlen?
Das hängt ganz von dem Geschmack der Person ab. Opernliebhaber können sich auf unsere drei Produktionen „Merope“, „La Dori“ und „Ottone“ freuen. Wer eine wunderschöne und authentische Kulisse bei einem Konzert besonders wert schätzt, sollte sich die Ambraser Schlosskonzerte im Spanischen Saal von Schloss Ambras nicht entgehen lassen. Zu empfehlen sind aber auch unsere Konzerte mit freiem Eintritt und unter freiem Himmel. Die Musiker des Concerto Mobile etwa ziehen durch Innsbruck, um an verschiedenen Plätzen zu spielen. Es ist definitiv für jeden, der alte Musik liebt oder neu entdeckt etwas dabei.
Auf welche Veranstaltung freust Du dich am meisten?
Ich freue mich besonders auf „Die vier Jahreszeiten“ am 30. Juli, auf das Flamenco-Konzert am 12. August und auf das Schlossfest Ambras am 15. August. Am meisten aber freue ich mich auf viele schöne Überraschungen, die mir die Veranstaltungen als Festwochen-Neuling sicherlich noch bereiten werden.

Ambraser Schlosskonzert 2015 | Foto: Christoph Brunner
ST